Montag, 17. Oktober 2022

[ #baum ] Grünerlen überwuchern die Alpen

Simon Eugster --– Simon / ?! 07:52, 20 October 2006 (UTC), Alnus fruitsCC BY-SA 3.0

Gebüsche aus Grünerlen überwuchern nicht mehr genutzte Alpweiden rasant. Das Engadiner Schaf als Heilmittel.

Mit der Überwucherung durch die Grünerlen sinkt die Biodiversität massiv, die Böden versauern und der Erosions- und Lawinenschutz ist im Vergleich zu einer Wiederbewaldung schlechter. Auf die akute Gefahr für die Alpen machen die Akademien der Wissenschaften Schweiz in einem Factsheet aufmerksam.

Die Landwirtschaft zieht sich aus ökonomischen Gründen immer mehr aus dem Berggebiet zurück. In die Bresche springt eine Pflanze, die natürlicherweise in Lawinenzügen und Bachrunsen vorkommt: die Grünerle. Sie überwuchert jährlich mehrere hundert Hektaren aufgegebener Alpweiden und breitet sich damit drei- bis viermal schneller aus als der Wald. Dabei wäre der Wald die ursprüngliche Vegetation des Alpenbogens.

Überwuchern Grünerlen Gebiete quasi als Monokulturen, hat dies verschiedene negative Konsequenzen. Bedecken Grünerlen nur schon die Hälfte einer Fläche, wird die Pflanzenvielfalt halbiert, so dicht ist ihr Bewuchs. Aber auch Insekten und Vögel werden seltener. Zudem versauern die Böden. Und die Grünerlenausbreitung fördert den Klimawandel: Grünerlenbestände setzten 35-mal mehr Lachgas frei als Wiesen. Lachgas ist ein äusserst starkes Treibhausgas.

Engadiner Schaf contra Grünerle. Die Grünerle (Alnus viridis De Candolle), auch Laublatsche genannt, bilden Sträucher mit niederliegenden Stämmen. Sie blühen nach dem Laubausbruch je nach Standort in den Monaten April bis Juli. Grünerlensträucher erreichen eine Höhe von ein bis drei Metern und ihr Stamm maximal Prügelholzstärke. Die effizienteste Art der Bekämpfung der Verbuschung durch die Grünerle ist das Engadiner Schaf.



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