Dienstag, 28. Februar 2017

[ #roteliste ] Gefährdete Arten: Puerto-Rico-Nachtschwalbe

Die Wiederentdeckung einer vermeintlich ausgestorbenen Art. 

Die Langschwanz-Nachtschwalbe (Caprimulgus macrurus) zählt innerhalb der Familie der Nachtschwalben (Caprimulgidae) zur Gattung Caprimulgus. Im Englischen wird die Langschwanz-Nachtschwalbe Large-tailed Nightjar genannt. Die Ziegenmelker oder Echten Nachtschwalben (Caprimulgus) sind die artenreichste Vogelgattung aus der Familie der Nachtschwalben (Caprimulgidae). Der Gattung werden zur Zeit etwa 90 Arten (15 Gattungen) zugerechnet, die meisten gelten in ihrem Bestand als ungefährdet, wobei allerdings der der Artstatus einiger Spezies nach wie vor ungeklärt ist.

Caprimulgus nocterus. Die Puerto-Rico-Nachtschwalbe (Caprimulgus nocterus), die als ausgestorben galt, wurde in einer kleinen Population 1961 wiederentdeckt und gilt als stark gefährdet. Unklar ist der Bestand der Vaurie-Nachtschwalbe (Caprimulgus centralasicus), der Prigogine-Nachtschwalbe (Caprimulgus prigoginei) sowie der Nechisar-Nachtschwalbe (Caprimulgus solala), von denen kaum gesicherte Freilandbeobachtungen bestehen, sondern allein Belegexemplare in naturkundlichen Sammlungen vorhanden sind.

Die sehr seltene Puerto-Rico-Nachtschwalbe ist dämmerungs- und nachtaktiv. Damit teilt sie sich mit den Fledermäusen die gleiche ökologische Nische. Wie diese spielen auch sie eine wichtige Rolle in dem sie helfen, die Moskitopopulation unter Kontrolle zu halten. Fledermäuse sind übrigens die einzigen noch lebenden heimischen Landsäugetiere Puerto Ricos. Alle anderen heute vorkommenden Landsäugetiere, wie Katzen, Kleine Mungos, Hausziegen und Schafe, wurden durch den Menschen eingeführt. Puerto Ricos Vogerlwelt hat sich durch Aussterben und Ausrottung, teils durch natürliche Einflüsse, teils durch menschliche, stark verkleinert. Schutzmaßnahmen versuchen nun dem gegenzusteuern und die inseleigene Artenvielfalt zu erhalten.

Die Puerto-Rico-Nachtschwalbe schläft tagsüber und lebt von Käfern und Insekten, die sie in der Regel im Flug fängt. Sie zählt zu den 16 Arten der Avifauna Puerto Ricos die auf dem Archipel endemisch sind. Von den amerikanische kontinentalen Nachtschwalben (Nightjars, Whip-poor-will, Caprimulgus vociferus) unterscheidet sie sich in Größe und Farbe: Sie hat ein dünkleres Federkleid und ist kleiner: Adulte Tiere weden etwa 215 mm groß und messen mit ausgestreckten Flügeln 135 mm. Die Kehle und oberer Brustbereich sowie die Flügelenden sind rotbraun gefärbt. Die Schwanzfedern zeigen weniger weiß als die kontinentalen amerikanischen Arten. Die Brutzeit ist im April/Mai. Die Vögle legen zwischen ein und zwei Eiern, die sie am Boden im trockenen Laub - jedoch ohne Nest - ausbrüten.

Die selten Nachtschwalbenart galt eigentlich als ausgestorben und wurde 1888 erstmals aufgrund von Knochenfunden in Höhlen beschrieben. Ihr Habitat ist heute der im südestlichen Küstenbereich von Puerto Rico. Man schätzt die Zahl dort (endemisch) auf nur rund 2000 Exemplare. Die Art steht unter Naturschutz und ist auch zur Hälfte seines Bestandes im LAGUNA CARTAGENA NATIONAL WILDLIFE REFUGE beheimatet. Die Gefahr droht dem Bodenbrüter vor allem durch Hunde, Katzen und Ratten, aber auch Mungos. Die ursprünglich im Südatischen beheimateten (kleinen) Mungos wurden aus Gründen der Schädlingsbekämpfung in zahlreichen Regionen der Welt, darunter auf zahlreichen Karibischen Inseln, dem nördlichen Südamerika, und eben auf pazifischen Inseln eingeführt, 1877 auch in Puerto Rico. Er ernährt sich zwar vorwiegend von Insekten aber auch von bodenbrütenden Vöglen. Naturschützer kritisieren, dass rund fünf Prozent der Population durch Windparks aktuell gefährdet seien.

Puerto Rico. Puerto Rico ist eines der US-amerikanischen Außengebiete. Der Inselstaat liegt in der Karibik und besteht aus der Insel Puerto Rico und den kleineren Nebeninseln Vieques, Culebra, Culebrita, Desecheo, Palomino, Mona, Caja de Muertos, und Monito. Puerto Rico ist die östlichste und kleinste Insel der Großen Antillen. Ungefähr 150 km im Westen liegt die Insel Hispaniola und die Dominikanische Republik, 100 km östlich liegen die Jungferninseln und 800 km südlich, jenseits der Karibik, befindet sich Südamerika. Der umgebende Ozean ist sehr tief: Im Norden der Inseln gibt es das 9.219 Meter tiefe Milwaukeetief im Puerto-Rico-Graben im Atlantik, im Süden das 5.649 m tiefe Venezolanische Becken der Karibik. Die Insel ist in weiten Teilen gebirgig (60 Prozent der Oberfläche), aber es gibt auch Gebiete mit Regenwäldern und Wüsten. Die Insel hat tropisches Klima mit Durchschnittstemperaturen von etwa 28 °C. Die Nordküste und das Hochland verzeichnen die häufigsten Regenfälle, während der Süden relativ trocken ist.

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